Urs FüsslerAM Basel5. Obergeschoss → ( « .., Poster X)

Geschichten

Welche Geschichten lassen sich für den entworfenen Ort denken?

DURAS: Man meint immer, um Filme zu machen, müsse man von einer Geschichte ausgehen. Das stimmt nicht. Für Nathalie Granger bin ich einzig und allein vom Haus ausgegangen. Wirklich ganz und gar. Ich hatte das Haus ständig, ständig im Kopf, und erst in der Folge hat sich dann eine Geschichte entwickelt, die sich darin eingenistet hat, sehen Sie, aber das Haus, das war bereits ein Film.

Port Louis, 29.3.19
Liebe Lisa,
seit fast fünf Jahren habe ich mich bei Dir nicht mehr gemeldet, und ich bin sicher, dass das notwendig war. Du hättest mich umzustimmen versucht, ich kenne Dich, alle Argumente hätten Dich nicht davon abbringen können.
Es gibt hier eine Art Samovar, ein Apparat, den mir unser georgischer Antriebstechniker gebaut hat. Er braucht ungefähr das Dreifache an Strom, das jemandem wie mir hier privat zugebilligt wird, bisher hat das Bordsystem das Leck aber nicht präzise genug orten können. Ich liebe das Gerät und das Getränk, dass es mir aus meinen Pflanzen und Meerwasser herstellen kann. Die Tasse neben mir.
Eben scheint die Sonne in meinen "Raum". Indirekt, für eine kurze Weile gespiegelt in einer dieser neuen Chromfähren, unterwegs zum Hafen des "Clubs". Ich bin froh, dass ich die Passagiere nicht sehen muss.
[...]

[1. aus Marguerite Duras, Michelle Porte: Die Orte der Marguerite Duras. Frankfurt a. M.; 2. Erzähldiagramm, 3. Erzählung – beide aus Leipziger Strasse*]