Wittgenstein beschreibt, dass es mit sprachlichen Mitteln nicht gelingt, eine private Sprache aufzudecken – bzw. es hebt sich weg, was immer es ist7. Bei Turing wie bei Wittgenstein steht nicht mehr der Mensch mit einer Subjekt-Objekt-Beziehung zur Welt im Zentrum der Betrachtung. Turing stellt ihm intelligente Maschinen zur Seite, die seinen Sprachraum teilen. Bei Wittgenstein verschiebt sich der Blick auf das Intersubjektive, auf die Praxis des Sprachgebrauchs. Turing5:

Wir dürfen hoffen, dass Maschinen schließlich auf allen rein intellektuellen Gebieten mit dem Menschen konkurrieren. […] Ebenso kann man behaupten, dass es das beste wäre, die Maschine mit den besten Sinnesorganen auszustatten, die überhaupt für Geld zu haben sind, um sie dann zu lehren, englisch zu verstehen und zu sprechen.

In den 70er Jahren, als Setzer ihre Arbeitsplätze verlieren, Bauzeichner aber noch nicht, erzählt der Architekt seinen Kindern, wie die Planung großer Projekte mit Computerprogrammen in Netzplänen strukturiert und berechenbar wird, Lochkarten verarbeitend, und dass beim Versuch, den Computer im architektonischen Entwurf einzusetzen, immer nur Lösungen herauskämen, in denen die Toiletten in der Mitte des Hauses angeordnet seien.

Noch heute scheint die Idee einer Maschine mit der künstlichen Intelligenz eines Architekten nicht realistisch. Zum einen stellen sich Fragen der Wirtschaftlichkeit. Für Architektur als solche gab und gibt es nur einen beschränkten Markt, auch wenn in Asien die Städte aus dem Boden schießen. Spezifisch für die Architekturbranche entwickelte Lösungen sind deshalb nicht nur selten, sondern befinden sich hinsichtlich Konzeption, Benutzerschnittstelle, Datenformaten und Datentransfer sowie der technischen Fähigkeiten auf gleichsam bronzezeitlichem Stand, so dass Architekten, wo es möglich ist, immer wieder auf hoch entwickelte Programme zur Konstruktion von Flugzeugen, zum Drehen von Fantasyfilmen, zur Gestaltung von Büchern oder zum Retouchieren von Fotos zurückgreifen.