Urs FüsslerPotsdamer Vortrag: das Carambole-PrinzipMagazin A → ( « .., 44. Dia, .. » )

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Eine sehr sparsame Architektursprache. Kurz nach Fertigstellung des Hauses hat jemand um das mandelaugenförmige Giebelfenster den Schriftzug Bonjour Tristesse angebracht, wie mit Wimperntusche. Er hat sich erhalten oder wurde vielleicht sogar unterhalten. Der Architekt, ich habe einmal einen Vortrag über das Haus gehört, in dem er das Graffito erwänhte, hat ihn nicht entfernen lassen. Vielleicht hat der Sprayer im kalten grauen Winter Berlins an das weisse Haus, an Fichtenwälder und den Strand des Mittelmeers aus Françoise Sagans Roman gedacht.
Sicher, an dem Haus gibt es Dinge, die man heute als tendenziös bezeichnen könnte. Es lässt eine breite Gebäudefuge zur unverputzten Brandwand des Nachbargebäudes offen, was man so vielleicht inzwischen auch nicht mehr in der Art machen würde. Allerdings wird deutlich, dass das Haus nicht den Eindruck erwecken kann, es habe immer schon an der Stelle gestanden, und angesichts dieses Abbrechens der geschlossenen Bebauung drängt sich nunmehr der Gedanke auf, der Architekt hätte sich vorgenommen: Ich mach's nicht ganz. Nicht ganz.

Das nächste Dia.

Foto: © Urs Füssler